Afshin segelt noch nicht lange und trotzdem hat er bereits die halbe Welt auf dem Segelboot erkundet.
Text: Philine von der Reith, Foto: Clipper Race, Philine von der Reith
Afshin ist Teilnehmer des “Clipper Races”. Ein internationales Segelrennen, welches um die ganze Welt geht. Die Teilnehmer sind bunt gemischt: Manche haben von 30 Jahre Segelerfahrung und andere betreten zum ersten Mal ein Segelboot. Afshin gehört zu den Letzteren.
Eigentlich arbeitet Afshin seit Jahren im Londoner Finanzsektor, bis er eines Tages ein Plakat vom Clipper Race in der Londoner Underground entdeckte. Seine Neugierde war geweckt und er meldete sich an “because why not?”…. meint er.
Der gebürtige Iraner lebt schon sein halbes Leben lang in London. Zum Studium ging er dort hin und hatte sich inzwischen eine Existenz dort aufgebaut. Dies alles ließ er innerhalb eines Wimpernschlages hinter sich.
Afshin wird angenommen und qualifiziert sich mit den Trainingseinheiten für die Teilnahme. Im Nachhinein waren diese vier Wochen für ihn Training anstrengender als das Rennen selbst.
“It was like learning a new language.”
“Es war wie eine neue Sprache zu lernen.”, beschreibt er diese Zeit.
Hinterfragt hat er seine Entscheidung jedoch nie.
Von seinen Erlebnissen während des Rennens erzählt er mit schier grenzenloser Begeisterung. Blitzschnellen Wetterwechsel und extremer Seegang beeindruckten ihn. Angst habe er nie gehabt. Nichtmal bei Phänomenen, die sogar erfahrene Segler seines Teams schockten. Afshin erlebte in dieser Zeit die grenzenlose Natur, aber auch wie Menschen diese Zerstörten.
Er erzählt von einem Erlebnis in der Salomonen See. Viele kleine Partikel schwammen dort an der Wasseroberfläche. Zuerst hielt er dies für Plankton, bis er einen Eimer voll aufs Boot zog. “It was full of micro-plastic”, er war voller Mikroplastik erzählt er, immer noch schockiert. Afshin beschloss in seinem Alltag an Land etwas zu ändern. Er wollte noch nachhaltiger Leben.
Die Corona-Pandemie sorgte schon nach sechs Monaten für einen abrupten Stopp des Clipper Races 2019.
Nach inzwischen drei Jahren Unterbrechung soll das Rennen dieses Jahr fortgesetzt werden. Afshin nutzte die Zeit um seine Verwandtschaft in Hamburg zu besuchen. In der Eulenstraße blieb er dabei an dem Schaufenster eines Schuhgeschäfts hängen. So begann seine Zeit bei 8beaufort.Hamburg.
“I just loved the concept!”
Er war sofort überzeugt von der Marke und Philosophie. Um einen Teil beizutragen schnitt Afshin die nächsten Monate die Segel gerecht zur weiteren Produktion. So hielt er auch seinen Vorsatz des Nachhaltigeren Lebens.
Er half bei 8beaufort.Hamburg, bis im Februar 2022 die Vorbereitungen für das Clipper Race wieder losgingen.
Erst ging es für ihn auf die Philippinen für ein Auffrischungstraining. Ende März wurde dann das Rennen wieder gestartet. Afshin und sein Team erwarten jetzt vier weitere Monate auf See. Wie sein Leben danach aussehen wird, kann er jetzt noch nicht sagen, aber das Segeln möchte er beibehalten.
Eins weiß er, er möchte dieses Rennen gewinnen.
Wir drücken ihm auf jeden Fall fest die Daumen!
SailYourCourse!